Die paar Tage
in Hue waren trotz ziemlich heftigen Regengüssen gar nicht mal so schlecht. Das
Hotel Halo war wirklich super - die Besitzerin war sehr freundlich und das
Hotelzimmer riesig (inklusive Balkon). Nach einer regenreichen ersten Nacht kam
das Wasser auf den Strassen bis knapp unter den Eingang vom Hotel.
Ein lustiges
Erlebnis - wir Touris konnten natürlich nicht aufhören zu grinsen und die
Vietnamesen fanden die Überschwemmung wohl auch eher lustig als tragisch. Man
konnte an jedem Ecken Regenmäntel kaufen, was wir dann auch tun mussten weil
bei diesem Regen nicht mal unsere tollen Regenjacken dicht waren. Wir wateten
also durch das Wasser - zur Zitadelle. Unterwegs kaufte ich mir noch einen
viiiel tolleren violetten Fahrrad-Regenmantel (ich werde von nun an mit Freude
zu Hause bei Regen Fahrrad fahren) und schenkte den anderen 1-Dollar
Regenmantel einer kleinen älteren Vietnamesin, die ihn unbedingt haben wollte.
Die Besichtigung der Zitadelle bei Regen war leider nicht so das Wahre, vor
allem musste man total aufpassen, dass man mit den Sandalen nicht auf den
glitschigen Steinplatten ausrutscht.
Am nächsten Tag war das Wasser vor dem
Hotel längst weg (dafür waren plötzlich andere Strassen in der Stadt
überschwemmt) und wir mieteten uns 2 Fahrräder im Hotel, mit welchen wir zur
Thien Mu Pagode etwa 3 km ausserhalb von Hue fuhren. Dummerweise war die
einzige Strasse, die an einem Fluss entlang dahin führte, bis fast zu den Knien
überschwemmt. Bettina radelte mühelos durch das Wasser, während die Pedale von
meinem Rad im Wasser ins Stocken gerieten.
Als einzige Touristen, die sich
durchs Wasser wagten, waren wir eine ziemliche Attraktion und Kanus wollten uns
mitnehmen (ging aber mit unseren Fahrrädern nicht). Es war ein ziemlicher
Spass, aber auch verdammt anstrengend. Meine Hosen waren schon patschnass und
ich wollte gar nicht wissen, was sich da im Wasser so alles befand.
Dank der
Überschwemmung waren wir fast die einzigen Touristen in der Pagode (da sollen
wohl sonst gemäss Lonely Planet ziemlich viele Touristen sein). Auf dem Rückweg
war das meiste Wasser schon wieder weg (keine Ahnung, wo das hinfliessen
konnte).
Als nächstes
ging es nach Hoi An (einen Tag später als geplant, da die Busse wegen
Hochwasser nicht fahren konnten), eine ziemliche Touristenstadt mit viiielen
Souvenirshops, Schneidereien und Schuhmachereien. Man kommt auch kaum an den
Läden vorbei ohne "Please look my shop".
Wir haben uns dann auch ein
paar Schuhe machen lassen, welche wir 3 mal korrigieren lassen mussten bis die
eine Verkäuferin uns ziemlich satt hatte... Dummerweise hatten sie die Masse
von Bettina und mir vertauscht - und somit waren Bettinas Sandalen ein wenig zu
eng und meine ein wenig zu weit... Nach dem vielen Shoppen und dem nach Hause
senden der vielen Souvenirs (hoffentlich kommen die auch an...) haben wir uns
zu einem Kochkurs angemeldet, welcher super war und das Essen sooo köstlich,
dass wir uns fast ein wenig überessen haben. Und zum Schluss gab es auch noch
das Rezept und einen tollen vietnamesischen Sparschäler dazu. Ich freu mich
jetzt schon, die Rezepte zu Hause nachzukochen (vor allem die Frühlingsrollen.
Lecker!). An unserem letzten Tag in Hoi An haben wir noch eine Tour zu My Son
gemacht, Cham-Ruinen die als vietnamesisches Angkor Wat bezeichnet werden. Da
Bettina nicht mit nach Kambodscha kommt, konnten wir uns diese kleinere Version
natürlich nicht entgehen lassen.
Mit dem
Nachtbus ging es am gleichen Tag nach Nha Trang, einer Touristenstadt am Meer.
Wir hatten bereits auf dem Weg von Hue nach Hoi An Liegebusse gesehen und
freuten uns schon auf die bequemen Liegesitze. Dummerweise hatten wir da die
luxuriösere Version gesehen... Es gab nur noch zuhinterst freie Plätze, wo man
bei jedem Schlagloch fast vom Sitz hüpfte und 5 Liegesitze nebeneinander waren
(die anderen hatten alle ihren eigenen Liegesitz ohne Nachbar direkt daneben).
Zuerst waren wir natürlich glücklich mit so viel Platz und machten uns breit.
Als ich aber schon fast am einschlafen war, kamen doch noch 2 Vietnamesen, für
die es nur noch bei uns hinten Platz hatte. Wir versuchten dann alle, uns so
klein wie möglich zu machen, hatten aber immer noch einen freien Sitz (der
nicht mehr so ganz intakt war) für unsere Tagesrucksäcke. Irgendwann kam aber
noch eine kleine Vietnamesin dazu, die sich mit diesem kaputten Sitz begnügen
musste (mehrmaliges "the seat is broken" hat nichts genützt, da
leider weder der Fahrer noch die Vietnamesin Englisch verstanden). Da
Vietnamesen aber wohl überall schlafen können, war das für sie natürlich kein
Problem.
In Nha Trang haben wir uns nach einer erfrischenden Dusche trotzt
Müdigkeit auf an den Strand und von da zu den Türmen von Po Nagar (eine
buddhistische Kultstätte)
und der Long Son Pagode (mit grossem weissen Buddha)
gemacht.
Trotz Müdigkeit und Schwitzen sind wir tapfer weitergelaufen und haben
alle "Motobike" Angebote ignoriert (Laufen ist ja schliesslich gesund
und man sieht auch noch mehr von der Umgebung). In der Pagode gab es dann
einige Touristengruppen älteren Semesters, auf welche sich alle Bilder- und
Fächerverkäuferinnen stürzten, während wir ungestört den Buddha bestaunen
konnten.
Da uns der
Partyort und der Strand nicht wirklich zugesagt haben, sind wir nach nur einer
Nacht heute Morgen mit einem weiteren Liegebus (dieses mal haben wir uns auf
die besseren Plätze gestürzt) nach Da Lat in die Berge gefahren. Hier ist es
doch ein bisschen kühler als am Meer, was uns aber auch ganz gelegen kommt.
Morgen geht es dann auf eine Tour in die Berge zu den Bergvölkern und zu einer
weiteren Pagode mit Buddha. Hurra!
Wow. Janine, ich liebe deine Berichte. Dieser Post hat mich so richtig zum Lachen gebracht! Mutig seit ihr beiden! Da hätte es doch Nielpferde oder andere Beisserchen im Wasser haben können... Gruss aus Luzern, Lorenz.
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