Sonntag, 6. November 2011

Die erste Woche

Nach 2 Tagen im chaotischen, luftverschmutzten aber dennoch schönen Hanoi ging es am Donnerstag auf die Insel Cat Ba in der Halong Bay. Die Fahrt raus aus der Stadt mit dem Bus war bereits ein ziemliches Erlebnis. Der Bus fährt langsamer als Schritttempo die Strassen entlang, damit weitere Fahrgäste zusteigen können. Diese stehen dann irgendwo am Strassenrand und winken dem Bus zu. Nachdem alle aufgeladen waren, ging es ziemlich schnell voran. Mit lautem Hupen signalisierte der Bus den vielen Mopedfahrern und den wenigen Autos, dass sie aus dem Weg gehen sollen damit er mit ziemlichem Tempo an ihnen vorbeibrausen konnte. Eine Verkehrsregel gibt es hier nicht wirklich. Vielleicht hat der mit dem lautesten Horn Vortritt…
Auf Cat Ba fühlten wir uns dann ein wenig wie im Paradies. Alles war saftig grün und es gab kaum Verkehr. Man konnte die einzige grosse Strasse in der „Stadt“ ohne Probleme überqueren und musste nicht wie in Hanoi fürchten, von einem Moped über den Haufen gefahren zu werden.


Wir meldeten uns bei Slo Pony, welche unsere Halong Bay Tour organisierten und machten uns auf den Weg, die Strände von Cat Ba zu besichtigen.





Am nächsten Tag ging unsere Tour dann los. Wir mussten uns Kletterschuhe aussuchen (bei STA wurde uns nicht wirklich gesagt, dass das Rock Climbing zur Tour dazugehört. Ich wollte mich erst weigern…) und gingen dann auf ein Boot, das uns durch die Halong Bay führte. 





Der grosse Teil der Gruppe montierte sich die Kletterschuhe und machte sich auf zum Deep Water Soiling (ohne Seil am Felsen hoch klettern und sich dann ins Wasser fallen lassen, wenn man nicht mehr weiter hoch mag). 

Wir entschieden uns fürs Kajak, ruderten ein wenig im Meer herum und durch ein Loch im Felsen in eine Bucht hinein. 


Am Nachmittag hatten wir dann unser allererstes geführtes Rock Climbing mit Seil. Ich war immer noch nicht so sicher, ob ich es wirklich wagen sollte (Höhenangst!), wollte mich aber vor all den anderen natürlich nicht blamieren… Mit dem einfachsten Climb ging es los und das war dann auch wirklich nicht soooo schwer. Die Kletterinstruktorin war Deutsche, was das Ganze noch ein wenig einfacher machte.


Bettina meisterte danach den zweiten Climb ziemlich gut und schaffte es immerhin bis zum zweiten Haken. Ich scheiterte bereits beim Versuch, den Climb in Angriff zu nehmen (es war ziemlich schwer, da hoch zu kommen, da das Meer einen Teil des Felsen weggewaschen hatte) – ich schnitt mir den rechten Zeigefinger an den scharfen Kanten des Felsens und gab sogleich auf. Für jeden anderen Kletterer wär das nur ein kleines Schnittchen gewesen und er wäre tapfer weitergeklettert, für mich war es eine gute Ausrede, da nicht hochklettern zu müssen… Danach hat es mich aber schon sehr gewurmt, dass ich es nicht doch versucht hatte… 


Die anderen kletterten fröhlich weiter und es wurde jeder Climb schwieriger. Bettina und ich gingen lieber nochmal mit dem Kajak raus und guckten den anderen beim Klettern zu. Wir hatten uns bereits genug blaue Flecken und Kratzer zugezogen…
Am Abend wurden wir beide auf die Insel Nam Cat gebracht und durften da in einer kleinen Bambushütte mit Moskitonetz übernachten. Wäre da nur nicht der Generator neben unserer Hütte  gewesen… 



Aber bevor es zum Schlafen ging, gab es erst BBQ und wir trafen die ersten Schweizerinnen. Wir sieben übertrafen dann sogar die Engländer auf der Insel und gingen als letztes irgendwann kurz nach Mitternacht ins Bett... 
Am Morgen holte uns ein freundlicher, älterer Vietnamese mit seinem kleinen Boot ab und brachte uns zurück zur Anlegestelle von wo es mit dem Moped nach Cat Ba zurückging.




Eigentlich wäre nun Trekking angesagt gewesen, aber nach einer Nacht neben einem Generator war uns nicht so danach. Wir fuhren mit der Crew von VTV in die Butterfly Valley und genossen da die Ruhe in den Hängematten. Zuerst musste ich aber noch für die Doku von VTV herhalten und hinten auf einem Moped mitfahren, während die Kamera uns folgte...




Zurück in Cat Ba ging es sogleich weiter nach Hanoi und zum Bahnhof. Leider wurden wir auf dem Weg zum Bahnhof vom Taxifahrer ziemlich verarscht. Der Taxometer zählte jede Sekunde weiter rauf und da der Fahrer überhaupt kein Englisch verstand, nützte alles meckern nichts. Wir mussten das 3fache vom normalen Preis hinblättern und gaben irgendwann auf, auf Englisch auf den sehr jungen Fahrer einzureden. Er wollte unser Gepäck erst rausrücken, wenn wir ihm die 300‘000 Dong bezahlt hatten. Da er irgendwann Anstalten machte, einfach davonzufahren mitsamt unseren Backpacks, drückten wir ihm die Dong in die Hand und beschimpften ihn noch ein bisschen auf Englisch. Auch wenn er kein Wort verstand… Es ist echt schade, wie oft man in diesen Ländern verarscht wird, nur weil man Tourist ist und ja bestimmt genug Geld hat. Und sich da zu beherrschen und weiter freundlich zu lächeln ist kaum möglich.
Nach diesem kurzen Ausraster ging es dann mit dem Nachtzug nach Hue. Wir hatten Hard Sleeper gebucht, da die Soft Sleeper bereits ausgebucht waren – und es war wirklich sehr hart. Aber wir hatten eine ruhige Nacht und lernten ein Polnisch-Französisches Paar kennen, welches mit ihrem total süssen zweijährigen Sohn Elias reiste. In Hue fuhren wir mit einem Taxi (wir konnten uns bereits vor dem Einsteigen auf einen guten Preis einigen) zum Hotel Halo und wurden da superfreundlich empfangen. Nun werden wir hier ein paar Tage das Regenwetter geniessen und hoffen, dass die Moskitos uns verschonen…

Chào bạn!

2 Kommentare:

  1. Hoi Janine, wow schon so viel erlebt in der kurzen Zeit. Mega schöne Foto's!!! - Beim klettern wärs mir genauso gegangen (wenn ichs überhaupt versucht hätte, habe auch höhenangst). Hier ist es neblig (ab 1000m sonne).....freue mich schon auf weitere fotos und berichte. liebi grüessli us sempach

    AntwortenLöschen
  2. Für die nächste Taxifahrt:
    Damit bin ich nicht einverstanden -> Vì vậy, tôi không đồng ý.
    Ich werde das deiner Frau sagen -> Tôi sẽ nói cho vợ của bạn.
    In meinem Gepäck hat es eine giftige Schlange -> Nó có một con rắn độc trong hành lý của tôi.
    Dann nimm es. Ist doch mir egal. -> Sau đó mang nó. Tôi không quan tâm.
    ;-)

    AntwortenLöschen